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Der Irrtum aller digitalen Imperative: Totgesagte leben länger // Essay
Alles digital? Noch lange nicht. Tot gesagte leben länger. Während alle glauben, dass Kodak Film tot ist, erlebt die Chemie eine Renaissance und der Markt der 35mm Filme wächst weltweit jährlich um über 5%. #filmisnotdead
Fast jedes Buch über Veränderung, Change, Agile, Transformation nimmt Kodak als Beispiel für den Fall eines Giganten, der die Zeichen der Zeit zu spät erkannt hat. Natürlich verkauft Kodak heute nicht mehr so viele Kleinbildfilme wie früher, aber viele übersehen die Renaissance von Filmfotografie. Glauben Sie nicht? Schauen Sie einmal nach, allein bei Instagram finden sich weit über 25 Millionen Einträge rund um #filmisnotdead. Kodak, Ilford und Fuji haben wieder klassische Kleinbildfilme neu aufgelegt, die Umsätze steigen mit 5% jährlich und Polaroid Kameras sind noch immer nicht tot. Was nur wenige wissen: Etliche Blockbuster werden heute noch auf Film gedreht.
Der einzigartige look
Aber es gibt doch längst digital – und alles dreht sich darum, die Transformation hinzubekommen? Schauen wir einmal auf die analogen 35mm und 70mm Filme der letzten Zeit: Dunkirk, Interstallar, Mission Impossible – Fallout, Star Wars, Baby Driver, Justice League, Bourne, Walking Dead ... und noch viele weitere.
Warum? Weil es immer noch einen Look gibt, den die Chemie des Films einzigartig wiedergibt.
Film hat einen ganz anderen künstlerischen Prozess zur Folge – auch Wim Wenders fotografiert heute noch analog, wenn es um das Festhalten einzigartiger Momente geht:
Analog oder digital im unternehmen?
Für die Frage der digitalen Transformation gilt das Gleiche: Welche Bereiche lassen sich optimieren, wenn wir Geschwindigkeit, Leichtigkeit und Agilität benötigen? Wo ist das Analoge unverzichtbar, wo benötigen wir analoge Dialoge, Prozesse und Wertschöpfung, um nicht einen Wesenskern und eine Einzigartigkeit zu verlieren?